Edda und Armin Koch: „Wir sind doch sowieso immer da!“

Zwei Menschen, die „Verein leben“ sind Edda und Armin Koch aus Laumersheim. Das Ehepaar kümmert sich um das leibliche Wohl der ersten Herrenmannschaft der HSG Eckbachtal und Armin ist zusätzlich Kassierer bei den Heimspielen.

„Was wir machen, machen wir doch gerne!“ sagt Edda Koch. Die Aufmerksamkeit um ihr Engagement ist der 79-jährigen sichtlich unangenehm. Ihrem Mann geht es ebenso: „Wir sind doch sowieso immer da!“ Bei jedem Heimspiel der ersten Herrenmannschaft der HSG Eckbachtal steht Koch mit der Kasse vor dem Tribünenaufgang. Es ist ein wichtiger Job, schließlich kostet der Sportbetrieb die Vereine Geld und durch den Eintritt bei den höherklassigen aktiven Mannschaften kommt immerhin ein bisschen zurück in die Kasse. Aber ein Kassierer muss eben auch immer da sein. 

Die Kasse macht der 75-jährige „bestimmt seit fünfzehn oder zwanzig Jahren!“ genau weiß er es gar nicht mehr. 

Es war ein Zufall, er hatte den damaligen Kassierer nur vertreten. Plötzlich wollte der nicht mehr, da sei er halt geblieben. Weil er sowieso immer da ist.

So wie er und seine Frau schon immer für ihre handballspielenden Söhne Gerald und Thorsten da waren. Sie haben sie zum Auswahltraining gefahren, zu den Auswärtsspielen, Vater Koch hat irgendwann auch den Lehrgang gemacht, um den Dienst als Sekretär am Zeitnehmertisch übernehmen zu können. „Es waren meist nicht so viele Eltern dabei und ich bin sowieso gefahren!“ Ein Vater, der seine Kinder bei ihrem Sport schon immer unterstützt hat. Er selbst hat keine entsprechende Vergangenheit, bezeichnet sich als „Nichthandballer“. Dafür war Edda früher auf dem Großfeld aktiv!

Die beiden haben mit der Unterstützung aber auch nicht aufgehört, als die Jungs längst erwachsen und vom Spielfeld an die Bank gewechselt waren. Irgendwann war Gerald Trainer, damals noch beim TuS Laumersheim, später auch Thorsten. Und da haben die Eltern irgendwann auch begonnen sich um die Verpflegung der Mannschaft zu kümmern. Zum Auswärtsspiel werden da schon mal 70 Brötchen geschmiert, damit die „Jungs“, wie sie die Spieler liebevoll betiteln, nach dem Spiel im Bus was ordentliches zu essen bekommen. Wenn in der Vorbereitungszeit das Trainingslager ansteht, dann wird auch mal bei Kochs zuhause gemeinsam gegessen! „In der Halle gab’s früher gar keine Möglichkeit zum Essen, da haben wir das eben zuhause gemacht!“ finden die beiden das selbstverständlich. Ein Beispiel bei dem der Verein zur Familie wird. Mittlerweile bringen sie das Essen in die Halle, aber das gefällt Mutter Edda nicht so ganz: „Mit dem Alter wird’s beschwerlicher!“ Und sie hat ihre Ansprüche ans Essen, das Frühstücksrührei wird frisch in der Halle zubereitet!

Dass dieses Engagement nicht selbstverständlich ist, weiß Sohn Thorsten natürlich. 

Der Coach der Oberligamannschaft ist „froh, dass sie da sind!“ Er könne sich immer auf sie verlassen. 

Und er weiß das wirklich zu schätzen. Und doch ist der Einsatz seiner Eltern für ihn Gewohnheit, weil: „Die waren schon immer dabei!“ Den beiden sei Vereinsleben einfach wichtig: „Sie leben es!“ 

Das Ehepaar Koch selber bleibt bescheiden, sieht seinen Beitrag als gering an. Er war gar erschrocken, als er auf die „Vereinshelden“ angesprochen wurde. „Fangt doch erst mal oben an, ich bin doch ganz unten!“ Aber ohne „die ganz unten“ funktioniert das Gesamtsystem Sportverein eben nicht. HSG-Leiter Frank Reber sieht das genau so. Und im Falle Koch nickt er heftig: „Auf jeden Fall sind die beiden Vereinshelden!“