Der Applaus muss warten

Unverzichtbar für ein Handballspiel sind neben Spielern und Schiedsrichtern die Zeitnehmer und Sekretäre. Bei jedem Spiel sitzen daher zwei Leute des Heimvereins am Tisch auf Höhe der Mittellinie, bedienen die Hallenuhr und führen das Spielprotokoll. Meistens sind es Eltern der Spielerinnen und Spieler, die dies übernehmen. Zwei von ihnen sind Rainer Ginsberg aus Weisenheim am Sand und Carsten van Rahden aus Beindersheim. Ihre Töchter spielen bei der weiblichen C-Jugend der HSG Eckbachtal.

“Ich mache das wegen der Kinder!“ sagt Rainer Ginsberg. Außer Tochter Sofie spielt auch sein Sohn Florian bei der D-Jugend. Carsten van Rahden, dessen Tochter Carlotta spielt, ergänzt: „Irgendjemand muss das doch machen, außerdem macht es Spaß!“ 

Beide Männer kennen es aus ihrer eigenen aktiven Zeit nicht anders, als dass man auch das Kampfgericht übernimmt. Van Rahden hatte Handball gespielt, Ginsberg Volleyball. Da musste immer eine von drei Mannschaften pfeifen und schreiben.

Der Trainer ihrer Töchter, Jonas Suchalla, ist froh, dass sie da sind: „Wir Trainer sind immer auf freiwillige Helfer angewiesen, die die Schiedsrichter unterstützen und die Spiele erst möglich machen.“ Und Petra Eich, Trainerin der weiblichen D-Jugend der HSG bringt es auf den Punkt: „Ohne Schiedsrichter und Zeitnehmer kann kein Spiel durchgeführt werden!“ Bei jeder Jugendmannschaft gibt es daher einige Eltern, die den Lehrgang zum Zeitnehmer/Sekretär absolviert haben.

„Ob ich das Spiel von der Tribüne aus sehe, oder von hier, ist doch egal!“ 

sagt Ginsberg. Er und van Rahden sind meistens gemeinsam im Einsatz bei den Mädchen. Suchalla bedauert, dass es meistens dieselben sind, die am Tisch sitzen. Er wünscht sich mehr Eltern, die den Z/S-Lehrgang absolvieren, ihre Kinder auf diese Art unterstützen. Und es ist keien schwere Aufgabe. Manchmal sei es auch lustig, erzählt  van Rahden,  stressig würde es „bei den Mädels“ selten werden, ergänzt er grinsend. Aufmerksam müssen die beiden aber schon sein, schließlich müssen neben den Toren unter anderem auch die Torschützen vermerkt werden.

Die Zusammenarbeit mit den Schiedsrichtern klappe immer gut, meint Ginsberg. Nur einmal wäre ein Schiedsrichter ein bisschen schnell mit dem wieder anpfeifen nach einer Zeitunterbrechung gewesen. Aber der wäre auch noch unerfahren gewesen und hätte nicht auf das entsprechende Zeichen des Zeitnehmers gewartet.

Auch Niklas Krebs, einer der Jungschiedsrichter der HSG bestätigt die gute Zusammenarbeit und betont: „Sie sind sehr wichtig, alleine kann ein Schiedsrichter das nicht machen!“

Natürlich soll sich das Kampfgericht neutral verhalten, soll heißen nicht klatschen wenn die eigene Mannschaft ein Tor erzielt, nicht anfeuern oder meckern. „Das sind wir auch!“ beteuert van Rahden und schiebt grinsend hinterher: „Wir bemühen uns nicht reinzurufen!“ Bei aller Neutralität dürfen sie selbstverständlich mitfiebern und sich für die eigene Mannschaft freuen! Und klatschen kann man auch noch nach dem Spiel!