Ein Sieg des Willens

Herren 2 gewinnen im Heimspiel am 19. November gegen Landau nach toller Aufholjagd.

Das war nichts für schwache Nerven, was die Herren 2 der HSG am vergangenen Samstag den gut 60 Zuschauern in der Freinsheimer Sporthalle boten. Nach einem 14:19 Rückstand zur Pause siegten die junge Truppe von Trainer Heiko Schäfer (9 der eingesetzten Spieler sind U-21 Spieler) durch einen Treffer von Felix Noll 10 Sekunden vor Spielende mit 34:33.

Doch der Reihe nach: In den ersten Minuten des Spiels reihten sich Fehler auf beiden Seiten aneinander, die nach mehrmals wechselnder Führung nach 12 Minuten zu einem 7:7 führten. Wenngleich Eckbachtal das gefälligere Spiel zeigte und die Gäste in erster Linie von der Wurfgewalt und Übersicht ihres Spielertrainers Lukas Gerstle profitierten, nahmen die Landauer immer mehr die Zügel in die Hand. Mit einem 3:0 und 4:0 Lauf erwarfen sich die Gäste binnen 7 Minuten einen 14:8 Vorsprung. Eckbachtal haderte mit sich und seinem Wurfpech. Schäfer hatte bereits nach dem 7:9 in der 14. Minute seine erste Trumpfkarte gezogen und nach einer Auszeit auf eine 3:3-Deckung umgestellt, die aber keinen Stich machte. Schnell stellte er wieder die stabilere 6:0-Deckung um, doch seine Jungs schafften es nicht, den Ball im Tor der Landauer unterzubringen. Gleich siebenmal wurde getestet, ob das Toraluminium den Würfen Stand halten würde. Das tat es. A-Jugend-Spieler Simon Müsel hatte im Angriff ein unglückliches Debüt bei der Oberliga-Reserve. Einer guten Leistung in der Abwehr stand Wurfpech im Angriff gegenüber. Gleich 5 seiner Würfe fanden nicht den Weg ins Netz – Würfe, die er sich durchaus nehmen durfte, seine Entscheidungen waren gut. Das Wurfglück sparte er sich für seinen Einsatz in der Oberliga-Mannschaft am nächsten Tag auf – auch da wurden seine Treffer gebraucht.

Ab der 20. Minuten waren die Eckbachtaler wieder besser im Spiel, konnten den Rückstand bis zur Pause aber nur um ein Tor auf 14:19 reduzieren.

Wie verwandelt schickte Schäfer seine Jungs aus der Kabine. Arthur Schalk trieb mit einer fast perfekten Abwehrleistung den Angriff der Gegner mehrmals zur Verzweiflung. Immer wieder störte der Irrwisch die Passwege der Gäste und nahm zudem deren Torgarant Lukas Gerstle phasenweise vollständig aus dem Spiel. Obwohl erstmals seit Wochen ohne eigenen Treffer war Schalk einer der Garanten der Aufholjagd. Mit dem Treffer von Moritz Groß, der einmal mehr in der Abwehr überzeugte, zum 21:22 in der 39. (!) Minute war die HSG wieder im Spiel. Selbst der am Pfosten endende Siebenmeter von Christian Meyer (Schäfer: er weiß jetzt, welches Spiel ich von ihm erwarte, er wird immer besser) warf die Mannschaft nicht zurück. Großen Anteil an der Aufholjagd hatte Torhüter Tobias Fischer, der den am Samstag glücklosen Simon Kalveram kurz nach der Pause abgelöst hatte. Mehrmals war bei Fischer Endstation für die Würfe der Landauer.

In der 43. Minute hatte die HSG in Person von Nico Flörchinger das Unentschieden geschafft (23:23). Nun wogte das Spiel hin und her.  In der 52. Minute glich Landau aus, dann zogen die Gekkos auf 31:28 davon. Der Sieg schien greifbar nahe. Landau gab sich aber nicht geschlagen. 31:30 nach 55 Minuten – dann vergab Felix Noll einen Siebenmeter. Es blieb spannend. Aber auch der 12. Treffer von Mister 100 % Eric „Whiskey“ Diehl zum 32:30 reichte noch nicht. Landau drehte mit einem 3:0-Lauf das Spiel.  Sollte die Aufholjagd nicht belohnt werden?

Nach dem Ausgleich durch Laurenz Pabst parierte Fischer. Und dann kam Felix Noll in numerischer Überzahl auf Linksaußen zum Wurf – 34:33. Den letzten Wurf in der Schlusssekunde wurde Beute von Tobias Fischer. Wahnsinn! Der erste Heimsieg und zwei wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt waren unter Dach und Fach!

Das Team am Samstag: Tobias Fischer, Simon Kalveram – Eric Diehl (12), Max Dietrich (2), Arthur Schalk, Toni Ober (1), Felix Noll (1), Moritz Groß (4), Christian Meyer (5), Samuel Kolbe (2), Simon Müsel, Tim Becker, Nicolas Flörchinger (3), Laurenz Pabst (4)